Im Anschluss an
die Vorbereitungen kann nun mit dem eigentlichen Gleisbau begonnen
werden. Wenn wie in unserem Fall Peco Code 55 Gleise verwendet werden,
empfiehlt es sich diese vor dem Einbau noch etwas zu veredeln. Wir möchten
dies nicht unnötig übertreiben, wollen durchaus aber ein recht
passables Ergebnis vorweisen können. Als erstes wurden die angeformten
Zusatzschwellen, die später wieder einzeln verbaut werden müssen, mit
einem Skalpell abgeschnitten. Danach entfernten wir die Überstände der
Schwellen im Zungenbereich und die zwischen diesen Schwellen
eingespritzten Halterungen für die Peco-Weichenantriebe. Dies erzielt
eine nicht zu unterschätzende Wirkung im späteren Gesamtbild des
ganzen Bahnhofs. Eine weitere Änderung besteht nun darin, die
Stellschwelle der Weiche auf ihr Mindestmaß zu kürzen. Ist die
Schwelle zu stark gekürzt, werden die Weichenzungen mit ihr beim
Stellvorgang hochgedrückt und die Weiche kann nur schwer wieder in die
entgegengesetzte Richtung geschaltet werden. Anschließend wurde ein 1mm
großes Loch in die Mitte der Schwelle für den späteren Stelldraht
gebohrt. Um das Erscheinungsbild noch weiter zu verbessern kann man die
Stellschwelle ganz entfernen und durch einen dünnen angelöteten Draht
zwischen den Weichenzungen ersetzen. Hierauf haben wir aber verzichtet.
Da aber unsere Weichen mit Servo-Antriebenlangsam umgestellt werden sollen, muss die Feder für die
Weichenzungen entfernt werden. Hierfür wird die Metallabdeckung auf der
Unterseite der Weiche aufgebogen und abgenommen. Nun lässt sich auch
das Kunststoffoberteil und der Federdraht herausnehmen. In Unserem Fall
sollte das Oberteil wieder eingesetzt und deswegen mit Kleber befestigt
werden, da sonst eine Mulde in der Schwelle entsteht. Auch wenn diese
Abdeckung in Wirklichkeit bei keiner Weiche vorkommt verleiht sie dem
Modell, unserer Meinung nach, ein realistischeres Aussehen. Natürlich
kann man auch auf sie verzichten und die Mulde auf andere Weise schließen.
Bild 1 - Änderungen an den Peco-Weichen
Beim Verlegen
selbst haben wir damit begonnen, die Weichen zuerst in ihrer richtigen
Reihenfolge an der dafür vorgesehenen Stelle aufzulegen um die korrekte
Lage und Vollständigkeit aller Weichen noch einmal zu überprüfen.
Bild 2 - Weichen werden zur Probe
aufgelegt
Wir
beschlossen mit dem Verlegen von 3 bis 5 zusammenhängenden Weichen zu
beginnen. Diese wurden zuerst mit Schienen- und Isolierverbindern
zusammengesteckt und mit Stecknadeln oder Pinnägeln in ihrer späteren
Position vorläufig fixiert. Jetzt kann die Genaue Lage der Bohrungen für
die Stelldrähte und die Anschlusskontakte festgelegt werden. Da diese
später nicht sichtbar sein sollen, wurden von uns nichtisolierte, ca.
5cm-lange Drähte an die Unterseite der Gleise gelötet. Dafür wird
etwas Kunststoff unter dem Schienenprofil herausgeschnitten, was später
kaum noch sichtbar ist. Um die eben angesprochenen Arbeitsschritte
durchzuführen müssen wie bereits erwähnt, die Anschlusspunkte dafür
markiert werden. Danach kann das Gleisstück wieder abgenommen werden.
Am Gleis wird der Kunststoff wie beschrieben entfernt und der Draht an
der Unterseite des Gleises angelötet.
Bild 3 - Stromversorgung wird ans Gleis
angelötet
Auf der Bahnhofsplatte wird an
den markierten Stellen für die Anschlüsse ein 3-5mm großes Loch
gebohrt. Die etwas größere Bohrung ermöglicht ein wenig Toleranz beim
wieder Einsetzen des Gleisstückes. Ein Loch pro Weiche mit 10mm
Durchmesser ist für den Stelldraht des Weichenantriebs erforderlich.
Dieses wird bis auf einen ca. 2mm breiten Schlitz, längs zur
Stellschwelle mit Klebeband überdeckt. Die korrekte Lage wird durch das
erneute Auflegen der Gleise und das Durchstecken der Anschlussdrähte in
die dafür vorgesehenen Bohrungen überprüft. Ebenso muss jetzt die
Lage der Stellschwelle gecheckt werden. Der über dem 10mm großen Loch
freigebliebene Schlitz muss durch die Stellschwelle abgedeckt sein. Für
den vorletzten Arbeitsschritt müssen die Gleise wieder herausgenommen
und mit der Oberseite nach unten auf eine Arbeitsfläche gelegt werden.
Es ist nun an der Zeit die Zwischenschwellen, die bei der Vorbereitung
der Weiche abgeschnitten wurden oder für Flexgleise extra bestellt
werden müssen zu verbauen. Es werden immer 2 von Ihnen pro Schienenstoß
auf die Profile gelegt, ausgerichtet und angedrückt. Sie sollten
einigermaßen fest auf den Gleisschuhen sitzen, sonst muss mit etwas
Plastik- oder Sekundenkleber nachgeholfen werden. Bei Isolierschuhen
kann es vorkommen, dass diese etwas breiter sind als die dafür an den
Zwischenschwellen vorgesehenen Vertiefungen. In diesem Fall müssen die
Gleisschuhe und meist auch die Schwellen mit einem scharfen Skalpell
etwas nachbearbeitet werden.
Auch die Enden des Gleisstücks sollten
bereits mit Schienenverbindern und je einer Zwischenschwelle versehen
sein.
Bild 4 - Die Zwischenschwellen
Als letztes sollte nun alles soweit vorbereitet und passgenau
sein. Wir wollen aus Optischen Gründen und wegen einer verbesserten
Schallisolierung die Gleise im gesamten sichtbaren Bereich kleben. Der
Untergrund im Bereich des zu verlegenden Gleisstückes wird hierfür mit
Kleber (in unserem Fall Holzleim) eingestrichen. Die Vorteile dieses
Klebers sind sicherlich die Wasserlöslichkeit und Verfügbarkeit in
allen Baumärkten und Bastelgeschäften. Auf dem Markt erhältliche
hochflexible Spezialkleber ermöglichen aber eine bessere
Schallisolierung. Die zusammenhängenden Gleise werden nun mit den
bereits eingesetzten Zwischenschwellen aufgelegt, justiert, angedrückt
und ggf. mit Pinnägeln in der richtigen Lage bis zum Aushärten des
Klebers fixiert.
Bild 5 - Die ersten Gleise im Bahnhof
Um die Gleise zusätzlich leicht zu beschweren haben
wir Sand in kleine Plastikbeutel mit Zip-Verschluss gefüllt. Dadurch
erhält man einen gleichmäßigen Anpressdruck über die Gleislänge um
Wellen im späteren Gleisverlauf zu vermeiden.
Bild 6 - Fixierung der Gleise zum
Trocknen
Das
beschriebene Verfahren haben wir jeweils für weitere Stücken mit 3-5
Weichen verwendet. Hierbei wurde immer an den bereits gelegten Stücken
angesetzt. Die Verlegung der Flexgleise erfolge in sinngemäßer Weise.
Wann immer möglich, haben wir versucht zu vermeiden, dass ein Gleis
zwischen zwei Gleisenden eingepasst werden muss. Wenn dies doch der Fall
war, wurde das einzupassende Gleisstück an einem Ende angesetzt. Der
restliche Teil musste so fixiert werden, dass es das andere Kopfstück
überlappt. An dieser Stelle wurde das zu kürzende Gleisstück mit
einer Trennscheibe möglichst passgenau abgeschnitten. Auch hier gelten
wieder unsere oben beschriebenen Einbauschritte.
Natürlich müssen bei den Gleisarbeiten auch Bauwerke mit eingebautem
Gleisanschluss wie Drehscheibe oder Untersuchungsgruben bereits jetzt
verbaut werden.